Sonntag, 12. Oktober 2014

27.Tag: Abschiedsrunde Kronreith und Hinterjetztbachalm

Unglaublich, wie schnell vier Wochen herumgehen können, wenn man sich nicht langweilt und ständig auf den Bergen herumkraxelt und wandern geht...

Heute gehe ich mal auf kulinarische Abschiedstour:

Da ich noch immer nicht die leckeren Backhendl auf Kronreith probiert, dafür aber fast täglich gehört habe, wie lecker die sind, gehe ich heute einmal den "Auf den Spuren der Wallfahrer" und mache meine Mittagspause auf Kronreith.

Seit 1635 gehen Pilger zum Dank für die überstandene Pestepidemie von Maria Alm aus über das Steinerne Meer nach St. Bartholomä am Königssee, hierfür benötigen sie heute 8-11 Stunden Gehzeit.

Die Almer Wallfahrt ist damit die älteste Hochgebirgswallfahrt Europas.

Gegen 4 Uhr morgens wird am Samstag nach dem 24. August in Maria Alm gestartet. Wie ein Glühwürmchen sehen die bis zu 2000 Wanderer mit ihren Stirnlampen aus, die im Dunkeln zum Riemannhaus aufsteigen, um dort um 8 Uhr der Messe beizuwohnen.
Ich selbst bin vor zwei Jahren die Wallfahrt mitgegangen. Es ist kaum zu beschreiben, wie man sich fühlt, wenn man in der Stille und Dunkelheit des Morgens mit dem Aufstieg beginnt, der Weg beleuchtet von der Stirnlampe, ein wenig müde, aber voller Erwartung, was dieser Tag so bringen würde.
So manch einer erinnert sich sicherlich noch an meinen denkwürdigen Auftritt im Bayrischen TV. Die Fernsehleute hatten mir das Mikrofon in dem Moment unter die Nase gehalten, als ich morgens am Riemannhaus ankam. So tauche ich bis heute noch regelmäßig in TV-Reportagen auf, in denen über die Almer Wallfahrt die Rede ist ;-)

Wer mehr über die Wallfahrt wissen möchte, schaue hier nach.

Wer diesen beschwerlichen Weg nicht auf sich nehmen möchte oder nicht zur rechten Zeit in Maria Alm ist - so wie ich in diesem Jahr - kann seit 2013 auf einem gemütlichen Themenweg rund um Maria Alm, "Auf den Spuren der Wallfahrer" alles Wissenswerte auf einem ca. 2-3 stündigen Spaziergang erfahren. Der Weg ist bequem und führt an dem Gasthof Kronreith mit leckeren Speisen und schönem Ausblick und am Liebmannhof vorbei. Auf diesem Bauernhof wird noch selbst geschlachtet, werden Wurst, Schinken und Käse selbst hergestellt. Es gibt einen kleinen Hofladen, der hauptsächlich freitags öffnet, aber eigentlich ist immer jemand auf dem Hof, einfach im Bauernhaus laut rufen oder drinnen an der zweiten Tür links klopfen und man kann sich mit Leckereien aus dem Hofladen versorgen. Hier werden auch Saft und Sirup, aber auch Honig und andere Produkte aus der Region direkt verkauft. Die Leberwurst im Glas ist mein persönlicher Favorit, und damit bin ich nicht alleine!

Der Themenweg beginnt am Tourismusbüro. Beim Moserwirt geht man über die Brücke und links am Almerwirt vorbei auf der Straße leicht bergauf. Hier gibt es bereits schöne Wohnhäuser und gepflegte Gärten und die Hütte, die bei "Bauer sucht Frau" 2009 Schauplatz der TV-Aufzeichnung war. Dank ausreichender Beschilderung kann man sich nicht verlaufen und verpasst nicht die Abzweigung über eine Wiese in Richtung eines alten Schobers. Hier befindet sich die erste Infotafel des Themenweges:



Nach kurzer Zeit geht es durch den Wald weiter leicht bergauf. Auf dem Forstweg geht es sich recht bequem. Auch hier gibt es jede Menge Bänke und Holzliegen zum Ausruhen und Faulenzen. Hier habe ich in den vergangenen Jahren so manchen Nachmittag verbracht, in der Sonne gelegen, gelesen und rechts und links von der Liege Blaubeeren geerntet. Ein wenig wie im Schlaraffenland...





Auf dem Weg zum Gasthaus Kronreith liegt das Steinerne Meer vor mir und auch der Bergrücken, über den wir am Samstag das Schönegg bestiegen haben. Ich bleibe oft staunend stehen und wundere mich, wie ich da wohl hochgekommen bin...


Und auch der Rückweg vom Riemannhaus - auf diesem Bild liegt es links auf dem Sattel direkt neben dem herausragenden Sommerstein - ist zu sehen.



Bei wundervollem Sonnenschein kehre ich auf Kronreith ein und esse endlich das hochgelobte Backhendl mit Kartoffelsalat. Sooooo lecker!

So kann man einen Urlaubstag auch gut aushalten!


Nach dem Essen geht es auf den Spuren der Wallfahrer weiter, vorbei an vielen gepflegten Bauernhöfe in wundervoller Lage. 


Auch eine Sonnenblume entdecke ich noch!



Nach kurzer Rast in der Pension geht es am Nachmittag zur Hinterjetztbachalm. Da ich die geführte Wanderung zu dieser Alm nicht mitgemacht hatte, musste ich wenigstens am vorletzten Tag noch einmal bei Walli und Jakob vorbei. Da gibt es immer einen leckeren Kuchen.

Für so eine Nachmittagsrunde nehme ich das Auto und fahre von Maria Alm aus bis Unterberg und dort in den Hinterjetztbachgraben hinein zum Parkplatz. Ein Holzschild weist hier schon auf den Weg zur Hinterjetztbachalm hin.







An der Arbesreithalm vorbei geht es über einen Güterweg zur Hinterjetztbachalm. Bei Kaffee und Himbeerschnitte - mmmh - haben Walli und Jakob sogar Zeit für einen kurzen Plausch.
Ich fange die letzten Sonnenstrahlen des Tages ein und genieße den Ausblick in Richtung Hundstein und Statzerhaus.

40-50 Minuten braucht man im normalen Tempo bergauf für diese gut 2 km.

Beim Hinabgehen zum Parkplatz sind die Kühe auf den Weiden, die ich queren muss, recht aufgeregt.






Vielleicht denken sie, dass ich sie abholen komme? Eine der Damen versucht, in Kuhsprache mit mir zu kommunizieren. So ganz genau weiß ich nicht, was sie mir sagen wollte...


Abends gehe ich noch zum letzten Dorfabend in Maria Alm in diesem Jahr und treffe ein paar neue und alte Freunde. Bis 23 Uhr sitzen wir draußen. Als wir den Moserwirt verlassen, geht das Licht aus. Wir waren die letzten Gäste!





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